Dehnen – sinnvoll oder nicht?

Dehnen

Viele Sport treibenden Personen bauen ein regelmäßiges Dehnungsprogramm in ihre Trainingseinheiten ein. Die Gründe dafür sind sehr verschieden: manche denken sie können dadurch ihre Beweglichkeit verbessern, ihre sportliche Leistungsfähigkeit erhöhen oder gar einen Muskelkater verhindern. Eine wichtige Rolle spielt zudem der Zeitpunkt: Dehnen vor oder nach dem Training?

Aber was ist nun wirklich dran – ist Dehnensinnvoll oder nicht?

Wissenschaftliche Studien weisen vor der Beantwortung der Frage auf eine Uneinigkeit zwischen manuellen Therapeuten, Sporttrainern und der Aussage von Forschern hin, welche Vorgänge beim Dehnen tatsächlich ablaufen. Im Jahr 2002 erschien ein wissenschaftlicher Artikel welcher zu dem Ergebnis kam, dass „Dehnen vor oder nach dem Training […] keinerlei Schutz gegen Muskelkater [bietet]. Dehnen speziell vor dem Training scheint nach dem heutigen Untersuchungsstand keinen praktischen Nutzen in Form eines verringerten Verletzungsrisikos mit sich zu bringen“ (Herbert & Gabriel, 2002).

Einige Studien haben festgestellt, dass Dehnen die Kraft negativ beeinflusst, daher verbieten einige Trainer Dehnübungen vor dem Krafttraining. Im Sprint wurde in Bezug auf Leistung und Geschwindigkeit eine Studie veröffentlicht, die 25 Amateurläufer bei je einem 35 m Sprint testete. Unmittelbar vor Beginn wurde entweder eine 1-minütige Dehnung für den Musculus iliopsoas (Hüftbeuger) oder keine Dehnung durchgeführt. Lediglich beim Sprint ohne Dehnung verbesserten sich die Zeiten.

Die Kontroverse um das Dehnen, vor allem in der Therapie und im Sport, begann vor ungefähr 15 Jahren. Bis zu diesem Zeitpunkt war man davon ausgegangen, dass das Dehnen die allgemeine funktionelle und sportliche Leistungsfähigkeit steigert, die spezifische Beweglichkeit verbessert und Verletzungen vorbeugt. In manchen Fällen verringert man die Verletzungsanfälligkeit und mindert die Leistung, in anderen Sportarten verhält es sich kontrovers. Man kann also nicht konkretisieren ob Dehnen nun gut oder schlecht ist. Vielmehr muss man auf die Sportart und die einzelnen Bewegungen eingehen und diese analysieren.

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