Beschwerden im Handgelenk
Bei Beschwerden im Handgelenk sollte zuerst geklärt werden um welche Art es sich handelt. Sind es Schmerzen die Sie plagen? Oder Bewegungsstörungen, im Sinne von Bewegungseinschränkungen? Oder haben Sie eher das Gefühl, dass das Handgelenk eine gewisse Instabilität hat? Oder haben Sie Sensibilitätsstörungen wie Beispielweise Kribbeln im Handgelenk? Es gibt eine Vielzahl an Problemen die in dem Handgelenk auftreten können. Man sollte unter anderem auch unterscheiden wie die Beschwerden im Handgelenk entstanden sind.
Gibt es eine klar erklärbare Ursache? Zum Beispiel ein Sturz, oder sind die Symptome schleichend eingetreten und nicht erklärbar. Auch hier ist es wieder wichtig vor allem nach einem Trauma (Sturz bzw. Unfall), oder nach zu langer Dauer der Symptome einen Arzt aufzusuchen.
Die am häufigsten auftretenden Probleme im Bereich des Handgelenks sind:
- Sehnenentzündungen bzw. Sehnenscheidentzündungen
- Karpaltunnelsyndrom
- Arthrose
- Gelenkentzündungen (Rheumatoide Arthritis)
- Frakturen
- Dupuytren-Kontraktur
- Triggerfinger
Sehnenentzündungen bzw. Sehnenscheidenentzündung
Bei einer akuten Entzündung sollte die sogenannte PECH Regel gelten. Pause / Eis / Kompression (engl. Compression) / Hochlagern. Wenn Sie Eis anwenden, sollten Sie kurz, aber dafür öfters und nicht zu kalt kühlen. Stützende Schienen gibt es in einem Sanitätshaus die Ihr Handgelenk in der akuten Zeit entlasten können. Bei einer chronischen Entzündung machen auf jeden Fall Dehnungen und exzentrisches Training Sinn. Wie diese aussehen, wird in den folgenden Videos gezeigt und beschrieben.
Karpaltunnelsyndrom
Ein Karpaltunnelsyndrom entsteht durch einen Engpass im Sehnenfach des Handgelenks. Dadurch wird der mittlere Armnerv eingeklemmt, der verschiedene Bereiche des Armes versorgt. Mögliche Ursachen sind: langfristige Überlastung des Handgelenks, Veranlagung, Rheuma, Verletzungen, Wassereinlagerungen, Diabetes, Übergewicht, Nierenschwäche.
Symptome:
- nächtliches Einschlafen der Hand
- Missempfindungen (Daumen, Zeige- und Mittelfinger)
- Schmerzen
- später Funktionseinschränkungen
- Lähmungen
- verminderter Tastsinn.
Bei der Diagnose Karpaltunnelsyndrom muss nicht immer operiert werden. Der Erfolg durch konservative Behandlungen ist durchaus beachtlich.
Was kann ich bei einem Karpaltunnelsyndrom selbst machen?
Die Unterarmbeuger sollten gedehnt werden. Dabei die Dehnung möglichst lange halten. Durch sanfte kreisende Bewegungen mit dem Daumen der anderen Hand den Bereich vom Handgelenk massieren. Des Weiteren ist es wichtig an seiner eigenen Körperhaltung zu arbeiten. Wichtig ist auch hier wie bei den Problemen mit dem Schultergelenk, dass ihr auf eine aufrechte und abwechslungsreiche Körperhaltung achtet.
Arthrose
Arthrose ist der degenerative Verschleiß der Knorpelflächen an den Gelenken.
Was kann ich aber selbst bei Arthrose im Handgelenk machen?
Wichtig ist, dass ihr in Bewegung bleibt. Damit Gelenke gut funktionieren, brauchen sie eine gute Mischung aus Belastung und Entlastung. Ob Kälte oder Wärme das Richtige für euch ist müsst ihr leider selbst herausfinden. Allgemein kann man sagen, dass bei akuten Entzündungen Kälte wohltuend ist. Jedoch kann auch Wärme hilfreich sein.
Frakturen (Brüche)
Frakturen in der Hand bzw. im Bereich des Handgelenks sind meistens Folgen von einem Unfall. Bei Verdacht sollten Sie umgehend Kontakt zu einem Arzt aufnehmen.
Meistens empfiehlt es sich nach der PECH Regel zu handeln. Pause im Sinne von Ruhigstellen, Eis im Sinne von kühlen, Kompression (engl. Compression) im Sinne von einer Bandage bzw. mit einem Verband mit ordentlichem Druck verbinden und die Hand Hochlagern und NICHT hängen lassen.
Schmerzen im Handgelenk – Was kann ich selbst machen?
Unser Handgelenk ist eigentlich dafür gedacht, dass wir es abwechslungsreich und vielseitig bewegen. Unsere Hand besteht aus 8 Handwurzelknochen, 5 Mittelhandknochen, sowie Elle und Speiche. Durch die dazugehörigen Muskeln, Faszien, Bänder und Gelenke haben wir die Möglichkeit umfangreiche Bewegungen auszuführen. Jedoch ist unser Bewegungsradius im Alltag sehr eingeschränkt. Durch tägliche Büroarbeit, das Tippen an der Tastatur, das Klicken der Maus, das Wischen mit dem Daumen oder Fingern über das Smartphone. All das, Tag für Tag, immer dieselben Bewegungen und der gleiche Winkel im Handgelenk führen zu Beschwerden. Dadurch entstehen nicht nur Probleme im Handbereich, sondern können sich auch rauf zum Ellenbogen (z.B. Tennisellenbogen), zur Schulter, sowie Nacken und Kopf Bereich ziehen.
Was kann ich nun selbst machen?
Bei Beschwerden im Bereich des Handgelenks kann man viel präventiv machen. Vor allem bei Bürotätigkeiten ist eine ergonomische Arbeitsweise sehr wichtig. Die Tastatur, sowohl auch die Computermaus sollten ergonomisch geformt sein. Aber auch die Sitzposition sollte individuell angepasst werden können.
Des Weiteren ist zu erwähnen, dass die nervale Versorgung der Hand in der Halswirbelsäule liegt. Deswegen ist es auch bei Beschwerden im Handgelenk sehr wichtig, auf die Haltung der Wirbelsäule zu achten. Bei den folgenden Übungen, zeigen wir euch wie man die jeweiligen Nerven des Armes mobilisiert.
Empfohlene Verteilung der Arbeitsaktivitäten mit Bewegungsdynamik
- 60% dynamisches Sitzen,
- 30% Stehen und
- 10% gezieltes Umhergehen
Handgelenk Übungen aus der Physiotherapie
Nervenmobilisierung
Bei der Mobilisierung der Nerven könnt ihr mehrmals in die Endposition gehen oder für ca. 10 Sekunden die Endposition halten.